Am Mittwoch Abend trafen sich die Mitglieder der FDP Wollerau zu einem interessanten Vortrag mit dem Titel „Wollerau – quo vadis?" im alten Korporationsgebäude. Der Name des Referenten Bernhard Bauhofer versprach einen Abend an dem die Probleme Wolleraus aus verschiedenen Sichtwinkeln aufgezeigt wurden. Und die Besucher wurden nicht enttäuscht. Der Referent sprach die Probleme unverblümt an und zeigte auch Lösungsansätze auf.

You can always risk money, but never risk your reputation

Oder mit anderen Woreten. „Du kannst immer Geld riskieren, aber riskiere nie deine Reputaion". Das sagte Ronald Trump und Warren Buffet stellt fest: „Es dauert 20 Jahre, um Reputation aufzubauen und 5 Minuten um sie zu ruinieren". Als Firmen mit guter oder schlechter Reputation nannte der Referent Swiss Life, Nokia, Wal Mart, Starbucks, Apple, Toyota oder VW. Aber auch Staaten wie die USA oder die Schweiz haben eine Reputation. Oder Personen wie Oswald Grübel, Strauss Kahn oder der Papst haben eine Reputation die sich ins Positive oder Negative entwickeln kann. Reputaion kann man sich nicht erkaufen, man muss sie sich verdienen.

Wollerau ist ein Ort der Gegensätze. Themen die in Wollerau beschäftigen sind u.a. Verkehrsanbindung und –kollaps / Luftverschmutzung; Familien finden keine attraktiven und finanzierbaren Wohngelegenheiten; Identität & Zusammenhalt; Shopping-Angebote; Asylproblematik; Demographie & Überalterung oder Reichen-Ghetto.

Die Schweiz ist nach wie vor, vor Cayman Island, Luxemburg und Hongkong die Steueroase Nummer eins auf der Welt. Und Wollerau ist ein guter Teil davon. „Wirst du von einem Fremden gefragt wo du wohnst und du sagst Wollerau, so kommt unweigerlich die Bemerkung, ah in der Steueroase!" sagt Bauhofer aus eigener Erfahrung. Eine Soll-Reputaion für Wollerau könnte sich zusammensetzen aus Lebensqualität, Umwelt, Solidarität und Geld. Das Ziel müsste sein „Wollerau attraktiv für Alle" und nicht nur für die Reichen. Man müsste in Wollerau Anziehungspunkte schaffen. Der Referent nannte dabei zum Beispiel ein gehobenes Sternerestaurant, ein Seminarzentrum, oder einen Gemeindesaal – aber immer unter der Voraussetzung dass das nervende Verkehrsproblem gelöst werden kann. Es gilt die Maxime: Ganzheitlich und übergreifend an der Zukunft und Zukunftsfähigkeit Wolleraus arbeiten. Dazu gehört die Mitarbeit aller Parteien der alt Wollerauer der Politik und der Neuzuzüger sowie der Grossunternehmen und Kleingewerbler. Die anschliessende Diskussion zeigte wie unterschiedlich die Wünsche und Begehren älterer Leute sind. Die Jungen, die schliesslich die Zukunft Wolleraus bilden waren leider nicht anwesend.