Der Graben zwischen «Arm» und Reich soll nicht grösser werden

Die finanzpolitischen Absichten des Schwyzer Regierungs rats sind bekannt: Er will, dass der Kanton sein Steuersubstrat besser ausnutzt, aber weiterhin mit tiefen Steuern glänzen kann. Die Steuerattraktivität bleibt bedeutsam, denn ein erheblicher Teil der Steuern stammt von einer kleinen Bevölkerungsgruppe mit hohen Einkommen und mit grossen Vermögen. Am extrem sten ist dies in der Gemeinde Wollerau der Fall. Dort kommen 15 Prozent der Steuerpflichtigen für 80 Prozent des gesamten Steuereinkommens auf.

Der Graben zwischen «Arm» und Reich soll nicht grösser werden

 

 

von Claudia Hiestand

 

 

Die finanzpolitischen Absichten des Schwyzer Regierungs rats sind bekannt: Er will, dass der Kanton sein Steuersubstrat besser ausnutzt, aber weiterhin mit tiefen Steuern glänzen kann. Die Steuerattraktivität bleibt bedeutsam, denn ein erheblicher Teil der Steuern stammt von einer kleinen Bevölkerungsgruppe mit hohen Einkommen und mit grossen Vermögen. Am extrem sten ist dies in der Gemeinde Wollerau der Fall. Dort kommen 15 Prozent der Steuerpflichtigen für 80 Prozent des gesamten Steuereinkommens auf.

 

Wohlstand dank Reichen

Doch das gesellschaftspolitische Klima im Kanton Schwyz ist für die Reichen rauer geworden. Regelmässig müssen sie sich anhören, dass sie Schuld am finan ziellen Debakel des Kantons sind. Das geht dem Wollerauer Gemeindepräsidenten Ueli Metzger eindeutig zu weit. Er mag diese Polemik nicht weiter stillschweigend dulden und spricht jetzt Klartext. «Vor allem der Mittelstand vergisst gern, dass er seinen heutigen Wohlstand auch den sehr Einkommensstarken und Vermögenden verdankt», sagt Metzger. Er mahnt sowohl die Schwyzer Bevölkerung als auch Politiker von Links bis Rechts, zurück zu einer sachlich geführten Debatte zu finden und die Reichen nicht derart an den Pranger zu stellen. «Einst hat sich der Kanton Schwyz durch eine grosse Solidarität innerhalb der einzelnen Bevölkerungs gruppen ausgezeichnet. Diese Solidarität ist am Zerbrechen, und das erfüllt mich mit Sorge.»

 

Steuergesetz revidieren

Metzger hofft auch, dass das kantonale Steuergesetz möglichst schnell revidiert wird, damit Schwyz das Loch in der Staatskasse stopfen kann und sich nicht weiter verschulden muss. Denn gerade für Wollerau ist es laut Metzger entscheidend, wieder ein verlässlicher Partner für Einwohner mit gutem Steuersubstrat zu sein – sowohl für potenzielle Zuzüger als auch für jene, die bereits in der Gemeinde wohnhaft sind und hier auch bleiben möchten.